Montag, 28. April 2014

Tischmanieren im Hause Schnuckerzute

Hallo ihr Lieben,

ich melde mich nach einiger Zeit mal wieder zu Wort.
Die letzten beiden Wochen waren ziemlich anstrengend. Die Libelle hatte Ferien und wir haben sehr viel unternommen. Nun beschäftigen uns langsam die Reisevorbereitungen für unseren ersten Familienurlaub zu viert.

Heute geht es um Tischmanieren im Hause Schnuckerzute.
Muss es für Kinder im Alter von 14 Monaten und 4,5 Jahren Regeln geben? Müssen Kinder aufessen? Müssen Kinder alles probieren? Wann wird vom Tisch aufgestanden? Muss mit Messer und Gabel gegessen werden?

Früher war ich immer der Meinung, ein Kind "muss" probieren, bevor es eine Speise ablehnt. Die Betonung liegt auf früher. Wir hatten ein ganz klares Schlüsselerlebnis, was meine Meinung komplett geändert hat. Die Libelle sollte in den Kindergarten kommen und wir hatten einige Elterngespräche bevor der Spaß los ging.

In diesen habe ich immer wieder erwähnt, dass die Libelle keinerlei Mehl uns Süßspeisen essen möchte. Er mag es einfach nicht und ihm wird davon wirklich übel. Ich habe es mit Engelszungen runter gebetet und immer wieder darauf hingewiesen. Plötzlich kam Tag X. Es war ein Freitag (fleischfreier Tag) und mein Telefon klingelte. Ich sah die Nummer des Kindergartens und verfiel schon leicht in Panik. Am Telefon erfuhr ich, dass die Libelle sich übergeben hat und ich ihn bitte abholen soll.

Im Kindergarten angekommen, kam mir seine Erzieherin (ein Thema für sich) entgegen und gab mir ein völlig aufgelöstes, weinendes Kind, was komplett fertig war und mir versicherte, nie wieder in diesen Kindergarten zu gehen. Die Erzieherin schnitt dann kurz an, es gab Pfannkuchen und er hat dann eben so reagiert. Im Auto erzählte die Libelle mir dann, er musste den gesamten Pfannkuchen aufessen und als er geweint und sich übergeben hat, wurde er auch noch bestraft.

Meine Alarmglocken schrillten in der höchsten Lautstärke. Ich bat um ein Gespräch im Kindergarten und die Aussagen der Libelle wurden bestätigt. Nur schön verpackt. Für mich ist so ein Verhalten ein absolutes No-Go und dies machte ich auch den Erzieherinnen klar. Mein Kind wollte ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in den Kindergarten und auch nichts mehr essen. Wir hatten Müh und Not ihn an beide Dinge wieder heran zu führen.

Probieren und aufessen ist bei uns noch nie ein riesen Thema gewesen, seit diesem Tag ist es einfach hinfällig. Was nicht probiert werden will, wird nicht probiert und wenn man satt ist, hört man auf zu essen.
Keines der Kinder muss sitzen bleiben bis die Eltern fertig sind mit essen. Die Kinder warten auf das jeweilige Geschwisterkind und stehen dann gemeinsam auf und spielen. Wenn es Spaghetti zu essen gibt, darf geschlürft werden und BamBam darf mit den Fingern essen. Kinder sollen schließlich auch merken, wie sich die Nahrung anfühlt.

Die Libelle isst sehr gerne mit Besteck und es macht ihm Spaß, sein Brot selber zu schmieren.
BamBam benutzt seine Finger und ist damit glücklich und zufrieden.

Wie ihr seht, gibt es bei uns am Tisch nicht wirklich Regeln. Wir haben es zeitweise anders versucht und es war für niemanden am Tisch ein angenehmes essen.

Bisher hat sich noch niemand beschwert, wenn die Kinder auswärts an Mahlzeiten teilnehmen. Somit kann es nicht ganz falsch sein.

Für uns sind die gemeinsamem Mahlzeiten einfach am wichtigsten.

Einen wunderschönen Montag euch noch

eure Mama Schnuckerzute

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