Mittwoch, 2. April 2014

selbstgeboren?!? Na klar, doch!

Guten Mittwochmorgen ihr Lieben!

Momentan und in den letzten Tagen hat ein Thema im Netz für viel Wirbel gesorgt.

Eine Hebamme sucht für ein Buch Frauen, die ihre Kinder selbstgeboren haben.

Huch?!? Selbstgeboren? Na da können sich ja alle Frauen melden die leibliche Kinder haben, denken sich einige. Doch falsch gedacht. Es geht ausschließlich um Geburtserfahrungen, ohne medizinische "Hilfe". 
Gut, dann hat sich der Personenkreis drastisch verkleinert.

Da haben wir es wieder. Ein Personenkreis wird indirekt abgwertet, indem man ihnen abspricht, ihre Kinder selbstgeboren zu haben. Vielleicht war die Grundaussage nicht so gemeint, doch bei solch sensiblen Themen, muss man einfach die richtige Formulierung und Sichtweise rüber bringen können.

Auch ich habe zwei Kinder selbstgeboren, denn der Storch hat auf meine Bestellung leider nicht reagiert.

Unsere Libelle kam 31 Stunden nach Einleitung. 26 Stunden davon hatte ich ekelhafte Wehen, wo ich mich bei jeder übergeben musste. Ich war der festen Überzeugung, dieses Kind würde nie raus kommen. Ich habe drei mal Gel gelegt bekommen und als die Wehen zu stark wurden, habe ich einen Wehenhemmer und eine PDA bekommen. Nach all dieser medizinischen Hilfe, kam unsere Libelle völlig selbstgeboren zu uns auf die Welt.
Eingeleitet wurde ich bei 38+0 wegen einer beginnenden Schwangerschaftsvergiftung.

Bei BamBam war alles ein wenig entspannter. Ich hatte ziehen in den Oberschenkeln und bin an einem Sonntag mal zur Kontrolle ins Krankenhaus gefahren. Man sah auf dem CTG Wehentätigkeit (ich spürte nichts) und mein Muttermund war 3 cm offen. Als das ziehen langsam stärker wurde, fuhren wir wieder ins Krankenhaus und siehe da, der Muttermund war bei 5 cm. Nach Hause durfte ich nicht mehr. Tja aber das wars dann auch. Es tat sich rein gar nichts mehr. Am nächsten Tag wurde dann ein Wehentropf angehangen, da ich eine primäre Wehenschwäche hatte. Die Geburt dauerte dann 2 Stunden und im Anschluss wäre ich fast gestorben. Ich hatte einen Gebärmuttervorfall, bekam sofort eine Vollnarkose und wurde Notoperiert. Trotzdem habe ich meinen zweiten Sohn selbstgeboren.

Wenn ich vor der zweiten Geburt gewusst hätte, was auf  mich zukommt, hätte ich mich direkt für einen Kaiserschnitt entschieden. Auch dann wäre mein Sohn von mir selbstgeboren worden. 
Ich bin für die medizinischen Möglichkeiten heutzutage sehr dankbar.

Ich muss auch gestehen, dass ich mich von oben geschriebener Aussage nicht angesprochen fühle. Diese Aussage ist unüberlegt und sehr unreif. Jede Geburt, egal wie sie statt findet, ist gleich viel wert und jedes Kind, welches das Licht der Welt erblickt, wurde von seiner Mutter selbstgeboren.

Auch ich hatte die Vorstellung von einer völlig selbstbestimmten Geburt. Wehen, Fruchtblase platzt, wir fahren ins Krankenhaus und 1 Stunde später ist unser Kind geboren. Aber erstens kommt es anders und zweitens als gedacht.

Ich wünsche euch einen wundervollen Mittwoch :-)

eure Mama Schnuckerzute

ein völlig selbstgeborenes Kind!



1 Kommentar:

  1. Hey meine Liebe,
    die Aussage ist leicht unglücklich getroffen aber man sollte sich davon nicht angesprochen fühlen. Mit Sicherheit sind einige die Barrikaden hochgegangen aber man muss lernen nicht alles auf die Goldwaage zu legen und sich in allem angesprochen zu fühlen. Natürlich sollte man vorsichtig und sensibel formulieren aber ich sage mir auch, dass ich für mein Gesagtes und Geschriebenes verantwortlich bin, nicht aber für das was verstanden wird, denn das ist immer unterschiedlich.

    Liebste Grüße. :)

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